
Seit mehreren Jahren beschäftige ich mich unabhängig von Sport und Diabetes mit der Idee, mir ein Wohnmobil zuzulegen. Bisher habe ich dies jedoch immer auf meinen späteren Ruhestand verschoben.
Bei meiner Jahresplanung für die Triathlonwettkämpfe suche ich mir immer wieder Wettkämpfe aus, die entweder sehr beliebt sind oder eine tolle Landschaft bieten. Das führt dazu, dass die Teilnahme an einem Wettkampf häufig mit Reisen und Übernachtungen verbunden ist. Beliebte Triathlonwettkämpfe haben in der heutigen Zeit den großen Nachteil, dass sie innerhalb kürzester Zeit ausgebucht sind. Einen Startplatz zu ergattern, wird immer mehr zu einer eigenen Herausforderung. Dem nicht genug folgt gleich die Suche nach einer entsprechenden Unterkunft. Wettkämpfe wie die Challenge Roth oder der 70.3 Ironman Kraichgau finden in eher ländlicher Umgebung statt und die Suche nach einer passenden Unterkunft gestaltet sich als fast noch größeres Problem als die Anmeldung. Als Diabetiker Typ 1 kommen leider noch weitere Herausforderungen auf mich zu. Wo und wie kann ich mein Insulin kühlen? Was gibt es zu Essen und wie kann ich berechnen, wie viele Kohlenhydrate das Essen beinhaltet? Dies führte in der Vergangenheit immer wieder dazu, dass ich mein Essen für das Rennwochenende meist schon von zu Hause mitgenommen habe. Gerade auch nach einem Wettkampf, wenn man sich gern mit Essen belohnen möchte, ist die Zielverpflegung meistens für einen Diabetiker nicht wirklich geeignet.
Nachdem Anfang September 2019 der Kölntriathlon abgesagt wurde, bemühte ich mich noch um einen Startplatz auf der Challenge Almere in Holland Ende September. Der Wettkampf war eigentlich schon ausgebucht und die Anmeldung geschlossen. Dennoch versuchte ich es mit einer netten Email an das Raceoffice und siehe da, ich konnte noch einen Startplatz ergattern. Was für ein Glück. Doch dann begann die Suche nach einer Unterkunft. Diese gestaltete sich deutlich schwieriger, da fast alle Hotels ausgebucht und die Preise extrem hoch waren. Ich konnte dann dennoch 12 km außerhalb ein Hotel finden, dass für zwei Nächte für mich und meine Partnerin 310 Euro in einem sehr einfachen Ibis Hotel kostete. Angekommen im Hotel wurde mir mitgeteilt, dass man das Fahrrad nicht mit auf das Zimmer nehmen darf und es auch anderweitig im Hotel nicht untergebracht werden konnte. Auf dem Zimmer stellte ich dann fest, dass es keinen Kühlschrank gab, in dem ich mein Insulin kühlen konnte. Ein richtiges Restaurant gab es nicht wirklich, zum Abendessen wurde neben Snacks nur ein einziges Menü für über 30 Euro serviert, was nicht wirklich für mich als Diabetiker geeignet war. Das nenne ich mal eine entspannte Anreise…
Nach einem tollen Wettkampf gab es dann zwar eine super Zielverpflegung, die für mich als Diabetiker aber leider zu kohlenhydratlastig war. Was tun? Wir gingen zum nächsten Supermarkt, kauften Essen und begaben uns in unser kleines Hotelzimmer.
Wäre es nicht schön, wenn man sich nicht auf eine bestimmte Unterkunft im Vorfeld festlegen müsste, sich während des Wettkampfwochenendes gut mit Essen versorgen könnte und sich auch um sein Insulin keine Gedanken machen müsste?
Das war der Moment, in dem ich mich ernsthaft mit dem Gedanken beschäftigte, ob ein Wohnmobil nicht eine bessere Lösung für mich ist. Dies führte dann in der Tat dazu ein Wohnmobil anzuschaffen. Mein Plan war es, 2020 mit einem Wohnmobil entspannt zu einem Triathlonwettkampf zu fahren und dabei als Diabetiker gut versorgt zu sein. Durch den Ausbruch von COVID19 ist leider aber aktuell noch nicht abzusehen, wann ich endlich in den Genuss komme, als Diabetiker mit einem Wohnmobil an einem Triathlonwettkampf teilnehmen zu dürfen.
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