
Ende Mai war ich auf dem Best Fest Open Water Schwimmfestival auf Mallorca. Im Nachgang kann ich sagen, dass es ein sehr schönes Erlebnis war. Das Event dauert eine Woche und es gibt täglich Schwimmwettbewerbe, an denen man teilnehmen kann. Im Angebot sind Strecken zwischen 1,5 und 10 Kilometern. Vor wenigen Monaten habe ich für meine Diabetes Therapie vom Dexcom G6 auf den G7 gewechselt. Dies hat leider zur Folge, dass ich die BlueJay GTS Uhr nicht mehr benutzen kann und mir im Vorfeld viele Gedanken darüber gemacht habe, wie ich meinen Blutzucker während der Wettbewerbe überwachen kann. Klar war, dass ich den Blutzucker während des Schwimmens im Freiwasser nicht kontrollieren kann. Daher habe ich versucht, mein Smartphone möglichst lange vor dem Start bei mir zu haben und es nach dem Schwimmen möglichst schnell wieder zu bekommen. Zum Glück gab es bei jedem Wettbewerb eine Möglichkeit, einen Beutel zu deponieren, was ich auch gemacht habe. Eröffnet wird das Festival mit einem Wettbewerb über 5 Kilometer, an dem ich sehr gerne teilgenommen hätte. Die Vernunft hat mir aber gesagt, es besser nicht zu tun. Die Wasserzeit ohne Kontrolle des Blutzuckers war mir einfach zu lang, außerdem wollte ich während des Schwimmens aus Sicherheitsgründen auch nichts essen. Ich bin kein sehr guter aber auch kein schlechter Schwimmer, was für mich bedeutet hätte, dass ich über eine Zeit von 1:30 Std bis 1:40 Std keine Werte gehabt hätte. Das war mir zu lang und das Risiko nicht wert. Als Ersatz habe ich an dem Tag eine schöne Radtour über Mallorca gemacht. Am nächsten Tag bin ich über die 1,9 km Strecke an den Start gegangen. Mit einer Schwimmzeit zwischen 30 und 40 Minuten habe ich viel Erfahrung und so konnte es los gehen. Vor dem Start habe ich, wie auch beim Triathlon, einen Haferriegel gegessen. Im Februar beim Triathlon hatte ich einen ganzen Riegel gegessen, was deutlich zu viel war. Daher habe ich dieses Mal nur einen halben Riegel gegessen und startete das Schwimmen mit einem Wert von 208 mg/dl. Leider war auch das zu viel und mein Wert stieg beim Schwimmen rasant auf 274 mg/dl, was für mich definitiv zu hoch war und ich deshalb nicht entspannt schwimmen konnte. Die genauen Werte habe ich zwar erst nach dem Schwimmen gesehen, habe aber beim Schwimmen gespürt, dass ich einen zu hohen Zucker hatte und meine Leistung nicht abrufen konnte. Das war ärgerlich, aber immer noch besser, als in den Unterzucker zu fallen. Am nächsten Tag hatte ich dann die Gelegenheit, es beim Start über 1,5 km besser zu machen. Auf dem Weg zum Schwimmstart traf ich einen Typ 1 Diabetiker aus England. Wir haben uns aufgrund der Sensoren erkannt und kurz ausgetauscht. Auch er verzichtete auf das Rennen über die 5 km aus Sicherheitsgründen, was ich sehr gut verstand. Vor dem Schwimmen habe ich meine Kohlenhydratzufuhr nochmals reduziert und an diesem Tag lief zum Glück alles deutlich besser. Eine Betrachtung meiner Werte nach dem Rennen hat mir das auch bestätigt. Mit einem maximalen Wert von 224 mg/dl war ich deutlich niedriger und konnte auch so besser meine Leistung abrufen. Es sind einfach so viele Faktoren, die den Blutzucker beeinflussen. So bleibt es immer eine Herausforderung, kein Tag ist wie der andere. Wichtig ist mir, im Training immer genau beobachten, wie sich der Blutzucker verhält. Bei Wettkämpfen bin ich dann lieber etwas vorsichtiger und akzeptiere einen etwas höheren Blutzucker um die Gefahr, eine Unterzuckerung zu erleiden, zu minimieren. Das Schwimmfestival war auf jeden Fall die Reise wert und kann ich es nur empfehlen. Für mich war es auch eine gute Vorbereitung auf meinen nächsten Triathlon, der schon in wenigen Wochen ist, wovon ich euch berichten werde. Bis dahin liebe Grüße und ich freue mich immer über Kommentare.