
Ich habe lange überlegt, ob ich diesen Beitrag verfassen soll und möchte noch einmal betonen, dass ich keiner Beziehung zu Dexcom stehe und hier auch keine Werbung mache. Es geht lediglich um meine persönlichen Erfahrungen, die ich gern mit euch teilen möchte. Im Netz finden sich viele und sehr unterschiedliche Erfahrungsberichte zum Dexcom G7. Offensichtlich sind die individuellen Erfahrungen damit nicht ohne Weiteres übertragbar, eventuell helfen meine Berichte dennoch dem einen oder anderen. Bei meinen Ausführungen versuche ich einen Fokus auf den Sport zu legen.
Ich trage den neuen Sensor nun schon seit mehreren Monaten. Allergische Hautreaktionen habe ich zum Glück nicht, dieses Glück hatte ich aber auch schon bei dem G6. Ich trage den G7, wie auch schon den G6, am Oberarm. Die geringere Größe des G7 stellt auf jeden Fall eine deutliche Verbesserung dar. Ich kann dadurch nachts besser auf der Seite schlafen und bleibe auch deutlich weniger mit der Kleidung am Sensor hängen. Bedingt durch meinen vielen Sport habe ich wenig Körperfett und hatte durch den deutlich längeren Faden beim G6 immer wieder Schmerzen. Dies passiert mir beim G7 zu gut wie nicht mehr, was mich natürlich sehr freut. Die kurze Aufwärmphase von 30 Minuten beim G7 und die Toleranzzeit von 12 Stunden beim Wechsel finde ich super. So muss ich mir beim Setzen des Sensors nicht schon überlegen, wann der Wechsel erfolgen muss.
Mit der Haltbarkeit des Pflasters habe ich auch überwiegend gute Erfahrungen machen können. Durch den Sport ist es nicht einfach, über 10 Tage das Pflaster am Körper zu halten. Beim Schwimmen ziehe ich mir über den Oberarm einen leichten Kompressionstrumpf. Dadurch wird das Pflaster fest auf der Haut gehalten und löst sich nicht so schnell. In letzter Zeit habe ich mir auch angewöhnt, den Strumpf direkt nach dem Setzen über dem Sensor zu tragen, damit sich die Haut und das Pflaster gut verbinden. Sobald ich feststelle, dass sich das Pflaster leicht löst, trage ich auch immer wieder für einige Stunden den Strumpf und habe das Gefühl, dass das Pflaster danach wieder besser hält. Das mitgelieferte Overpatch nutze ich nicht. Dies passend aufzulegen ist allein schon eine Herausforderung. Wenn die Ränder des Sensors nicht richtig abgedeckt werden, nutzt es nichts. Daher schneide ich mir selbst Patches, die den ganzen Sensor überdecken und ich auch alleine gut anbringen kann. In den letzten Monaten sind mir nur zwei Sensoren abgefallen, die ich auch anstandslos ersetzt bekommen habe. Was die Genauigkeit angeht, habe ich auch gute Erfahrungen gemacht. Ich achte darauf, dass ich während der Aufwärmphase keinen Sport mache, keine Mahlzeit zu mir nehme und so versuche, den Blutzucker recht konstant zu halten. Am Tag des Setzens vermeide ich es, Schwimmen zu gehen, so dass der Sensorfaden in Ruhe seinen Platz findet und nicht starken Muskelanspannungen ausgesetzt ist. Ich habe das Gefühl, dass dies hilft.
Es wird auch immer wieder über Signalverluste berichtet, was bei mir nicht passiert. Ich nutze als Empfänger überwiegend ein Samsung Smartphone und nutze dieses nicht für andere Zwecke, d.h. ich habe ein Smartphone für den Diabetes und ein Smartphone, mit dem ich alle täglichen Dinge erledige. Ich habe die Softwareaktualisierung auf dem Diabetes Smartphone ausgeschaltet und bin damit sehr zufrieden.
Beim Schwimmen und Radfahren nutze ich den Empfänger von Dexcom. Beim Radfahren habe ich den Empfänger auf dem Lenker montiert, so dass ich immer meine Werte sehen kann. Leider hat der Empfänger kein Allways-On-Display, so dass ich den Empfänger beim Radfahren immer wieder antippen muss. Beim Schwimmen im Hallenbad kommt der Empfänger in eine wasserdichte Hülle und liegt am Beckenrand.
Zum Starten des Sensors nutze ich immer das Smartphone. Später verbinde ich dann den Empfänger mit dem laufenden Sensor. Dabei kommt es bei mir immer wieder vor, dass die Kopplung sehr lange dauert und mehrfach wiederholt werden muss. Woran das liegt, kann ich leider nicht sagen. Das hatte ich früher beim G6 nicht.
Zum Laufen nutze ich den Empfänger nicht. Beim Laufen habe ich das Smartphone in einem Bauchgürtel und lasse die Werte über die Follower Funktion auf meiner Garmin Sportuhr anzeigen. Dies funktioniert so lange gut, wie ich auch ein stabiles Mobilfunknetz habe und die Werte über die Follower-Funktion auf die Uhr übertragen werden können.
Wie so viele andere Menschen mit Typ 1 Diabetes, würde ich mich riesig freuen, wenn es endlich eine offizielle Lösung gibt, so dass sich die Werte direkt auf eine Uhr übertragen lassen. Diese Möglichkeit wird nun schon so lange angekündigt, dass ich es aufgegeben habe daran zu glauben. Leider funktioniert die BlueJay Watch nicht mit dem Dexcom G7.
Wie man meinen Ausführungen entnehmen kann, bin ich mit dem Dexcom G7 zufrieden. Mein größter Wunsch ist eine direkte Verbindung mit einer Sportuhr. Dies würde mein Leben als Typ 1 Diabetiker und Ausdauersportler sehr erleichtern.